Wofür geben junge Menschen Geld aus? (1)

Lebensmittel / Getränke / Fast Food

In meinen Gesprächen mit Schülern und Lehrlingen ist eines der Hauptthemen das Thema Ausgaben, welches wir detailliert besprechen und diskutieren. Der Punkt Lebensmittel und Getränke, bzw. Fast Food, kommt hier immer wieder zur Sprache. Das bedeutet, Jugendliche geben regelmäßig Geld, oft ganz schön viel, für Lebensmittel aus. Damit sind die Ausgaben gemeint, die die jungen Menschen mit ihrem eigenen Geld, welches sie selbst verwalten dürfen, tätigen (nicht der Wocheneinkauf, welchen die Eltern bezahlen).

Ob es die Jause für die Schule aus dem Supermarkt oder der Burger oder Kebab am Nachmittag und dazu ein Softdrink ist, junge Menschen geben regelmäßig Geld für Essen und Getränke aus. Was den jungen Menschen hier selten bewusst ist, dass sich diese Ausgaben zu relativ hohen Summen summieren können! Rechnet man 20 Schultage pro Monat, an denen man sich eine Jause für nur 3€ im Supermarkt kauft, sind das insgesamt 60€ im Monat.

Möchte man sein Kind hier zu bewusstem Konsum anleiten, könnte man anbieten, vor dem Wocheneinkauf zu besprechen, welche Jause der Schüler oder die Schülerin in der kommenden Woche mitnehmen möchte. Ich ziehe hier gerne den Schulterschluss, dass es keine Option ist, nur Süßigkeiten und Fast Food mitzunehmen. Es darf abwechslungsreich sein und bewusst gewählt werden.

Hier bietet sich auch ein Gespräch über bewussten Konsum an: Welche Produkte werden gekauft, was braucht man wirklich und wie viel Geld kann und möchte man für die Jause ausgeben?

Nach der Schulzeit trifft man sich oft, um sich auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen, und oft passiert das in Fast-Food-Läden oder Lokalen, die Fast Food verkaufen. Dass man dann ein Getränk und etwas zu essen kauft, gehört einfach dazu, und so kommen bei so einem nachmittäglichen Treffen schon mal 6€ oder mehr an Ausgaben zusammen. Wenn man nur 6€ rechnet und die Jugendlichen an 10 Tagen unterwegs sind, sind das abermals 60€, die für oftmals nicht einmal gesundes Essen ausgegeben werden.

Aber welche Alternativen gäbe es hierfür? Ich bin der klaren Überzeugung, auch junge Menschen können Freude am selbst Essen zubereiten haben, vor allem wenn sie das mit oder für Freunde machen können. Neue Rezepte ausprobieren, bewusst dafür einkaufen und gemeinsam kochen oder jede Woche kocht jemand anders für die ganze Runde. So schafft man den gesellschaftlichen Konnex, man trifft sich mit Freunden und beschäftigt sich mit der Zubereitung von Essen, was mit ein wenig Übung zu großartigen Ergebnissen führen kann.

Man erwartet zu oft von jungen Menschen, dass sie den Hausverstand mit der Muttermilch aufgesogen haben und die grundlegenden Dinge ohnehin selbstverständlich sind. Man sollte sich hier nicht täuschen: Wie sollen junge Menschen etwas wissen und Bewusstsein entwickeln, wenn man ihnen nie oder nur selten erklärt, wie es geht? Es wird leicht geschimpft, wenn sie etwas falsch gemacht haben, aber wie es richtig gemacht wird oder welche Beweggründe für diverse Entscheidungen mitspielen, werden oft nicht besprochen - dabei könnten Kinder so viel davon lernen!
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