Taschengeld – Begleitung im Alltag

Taschengeld ist für Kinder viel mehr als nur ein paar Münzen oder Scheine. Es ist die erste Chance, eigene Erfahrungen mit Geld zu sammeln – und für Eltern eine wunderbare Möglichkeit, ihre Kinder im Alltag zu begleiten.

Statt nur einen Betrag auszuzahlen, können Eltern Taschengeld als Gesprächsanlass nutzen: für kleine Alltagsfragen, die zum Nachdenken einladen, ohne Druck oder Belehrung.

Kindgerechte Fragen für den Alltag

  • Wünsche einschätzen: „Wenn du dir etwas kaufst – denkst du, du brauchst es wirklich oder möchtest du es einfach nur haben weil es in der Werbung ist, bzw. es jemand anders auch hat?“
    👉 Beispiel: Ein Kind überlegt, ob es ein drittes Kuscheltier wirklich braucht oder lieber für ein neues Brettspiel spart.

  • Vergleichen lernen: „Hast du schon geschaut, ob es das auch günstiger gibt?“
    👉 Beispiel: Beim Kiosk kostet das Getränk 2 €, im Supermarkt nur 1 €.

  • Entscheidungen abwägen: „Wenn du dich heute für etwas Kleines entscheidest, kannst du dir dann morgen noch etwas anderes leisten?“
    👉 Beispiel: Ein spontaner Comic-Heft-Kauf bedeutet vielleicht, dass kein Geld mehr für wichtigeres übrig ist.

  • Verantwortung spüren: „Wie fühlst du dich, wenn du dein Geld sparst und am Ende siehst, wie viel zusammenkommt?“
    👉 Beispiel: Das Kind freut sich stolz, wenn nach einigen Wochen genug Geld für ein lang ersehntes Spiel zusammengekommen ist.

  • Gemeinschaft erleben: „Möchtest du einen Teil deines Geldes auch für etwas Gemeinsames zurücklegen – zum Beispiel einen Ausflug mit Freunden oder ein Geschenk für jemanden?“
    👉 Beispiel: Das Kind legt bewusst 1 € beiseite, um beim Geburtstagsgeschenk für die Schwester mitzumachen.

Immer, bevor man Geld ausgibt, macht es Sinn sich die 3 folgenden Fragen zu stellen:

  • Brauch ich das wirklich?
    👉 Beispiel: Will ich das neue Spielzeug, weil es alle in der Schule haben, oder weil ich wirklich gerne damit spielen möchte?

  • Kann ich mir das leisten?
    👉 Beispiel: Habe ich genug Geld in meiner Spardose, ohne dass ich dafür auf etwas anderes verzichten muss? (es sollte immer die hälfte des Geldes übrig bleiben)

  • Was passiert mit den Sachen, wenn ich sie nicht mehr brauche?
    👉 Beispiel: Kann ich sie weiterverschenken, verkaufen oder spenden – oder landen sie nur im Müll? (Wenn die Antwort Müll ist, sollte ich Frage 1 nochmal überlegen)

So lernen Kinder nicht nur, mit Geld umzugehen, sondern auch nachhaltig und bewusst zu konsumieren – eine Fähigkeit, die sie ihr Leben lang begleitet.

WICHTIG: Von Kindern – genauso wie von uns Erwachsenen – sollte man nicht erwarten, dass sie den bewussten Umgang mit Geld von heute auf morgen perfekt beherrschen. Es ist ein Lernprozess. Und wie bei allem gilt: Je öfter man übt, desto sicherer und besser wird man darin!

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