Taschengeld: Mehr als nur ein paar Münzen im Geldbeutel
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Taschengeld – für viele Kinder ist es das erste „eigene Geld“ und für Eltern ergeben sich oft einige große Fragen: Wie viel soll es sein? Ab wann ist der richtige Zeitpunkt? Und soll es bedingungslos sein oder an kleine Aufgaben im Haushalt geknüpft werden?
Diese Überlegungen sind wichtig, denn Taschengeld ist nicht nur ein Betrag, den man weitergibt – es ist ein pädagogisches Werkzeug, das Kindern erste Schritte in Richtung Selbstständigkeit, Verantwortung und Finanzkompetenz ermöglicht.
Bedingungslos oder an Aufgaben gebunden?
Viele Eltern stellen sich die Frage, ob Taschengeld eine Belohnung für Mithilfe im Haushalt sein sollte. Natürlich lernen Kinder Verantwortung, wenn sie Aufgaben übernehmen. Aber: Taschengeld sollte in erster Linie ein Lerninstrument für den Umgang mit Geld sein – nicht ein Mittel zur Erpressung oder Belohnung.
Wenn Kinder nur dann Geld bekommen, wenn sie „leisten“, besteht die Gefahr, dass Geld als Druckmittel gesehen wird. Besser ist es, kleine Hausarbeiten als selbstverständlichen Beitrag zum Familienleben zu betrachten – unabhängig vom Taschengeld. So entsteht ein natürlicher Sinn für Gemeinschaft, ohne dass es jedes Mal mit Euro und Cent verrechnet wird.
Welche Gespräche können Eltern mit ihren Kindern führen?
Taschengeld ist eine tolle Gelegenheit, mit Kindern über Geld zu sprechen. Dabei helfen einfache Fragen wie:
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Sparen: „Gibt es etwas, das du dir gerne kaufen möchtest? Wie lange müsstest du dafür dein Taschengeld auf die Seite legen?“
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Planen: „Was machst du, wenn dein Geld schon in der ersten Woche ausgegeben ist?“
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Verantwortung: „Wie fühlst du dich, wenn du selbst entscheiden darfst, wofür du dein Geld ausgibst?“
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Werte: „Was ist dir wichtiger – dir sofort etwas Kleines zu kaufen oder lieber länger zu sparen und dir dafür etwas Besonderes zu gönnen?“
👉 Diese Fragen laden Kinder dazu ein, selbst über Geld nachzudenken. So merken sie Schritt für Schritt: Geld ist nicht einfach da – man kann klug damit umgehen und eigene Erfahrungen sammeln.
Wichtig beim Thema Taschengeld ist, es gibt kein richtig und kein falsch, es kommt immer darauf an, wie ich Kinder auf dem Weg begleite. Darum gibt es auch keine fixe Summe wie viel Geld Kinder bekommen sollten oder wann sie Geld bekommen sollten. Darum ist es unerlässlich, dass sich Eltern hinsetzen und einen Plan machen und diesen Plan dann einige Wochen bzw. Monate testen und bei bedarf kleine Änderungen vornehmen.
WICHTIG! Wenn Kinder ihr Geld ausgegeben haben, sollten Eltern bzw. Großeltern keine unbegrenzte Geldquelle sein. Das funktioniert im Leben eines Erwachsenen schließlich auch nicht, wenn ich mein Geld ausgegeben habe, muss ich warten bis ich wieder welches bekomme. Führung und Konsequenz (nicht zu verwechseln mit Strafe) ist hier sehr wichtig.